Basics / Schachregeln

Ausnahmen: Besondere Schachzüge

Neben den bisher erwähnten „normalen“ Zügen, gibt es auch ein paar Ausnahmen. Diese gehören ebenso zum Schachspiel, daher solltest du sie auch gut kennen! Um keine Gelegenheiten im Spiel zu verpassen oder auch um aus der Klemme zu kommen oder einen Vorteil zu erhaschen musst du dir die folgenden Züge merken.
Keine Sorge, auch wenn es nicht gerade so klingt: Auch die besonderen Schachzüge gehören zu den Grundlagen.

1.1 Der Bauer

Der erste besondere Zug ist beim Bauern der Doppelschritt. 
Das bedeutet, dass ein Bauer (und das gilt für jeden Bauern im Spiel), sofern er zum ersten Mal bewegt wird, auch zwei Felder nach vorne ziehen darf, statt nur einem.  Dabei muss man jedoch eines beachten…

1.2 En passant

En passant (französisch: im Vorbeigehen) bezeichnet die Möglichkeit einen Bauern auch dann noch zu schlagen, wenn dieser durch einen Doppelschritt dem Schlagbereich des eigenen Bauern entflieht. 

Dabei wird so getan, als ob der gegnerische Bauer nur einen Schritt gezogen wäre. 

Die Möglichkeit e. p. (en passant) zu schlagen, besteht allerdings nur unmittelbar nach dem Zug, der dem Schlagbereich entgeht, geworfen werden und auch nur mit dem eigenen Bauern. Keine andere Figur kann diesen Zug ausführen. 

1.3 Bauernumwandlung

Hast du schon mal ein Spiel mitbekommen, indem ein Spieler mehr als nur eine Dame auf dem Feld hatte? 
Das erscheint zunächst merkwürdig, denn es gibt doch nur eine Dame pro Spieler, oder? Das stimmt. In der Grundstellung gibt es nur eine Dame pro Spieler. 

Die Bauernumwandlung beschreibt die Situation, in der ein Bauer die Grundlinie (letzte Reihe) des Felds erreicht. Wenn ein Bauer diese erreicht, so muss er in eine beliebige Figur umgewandelt werden. Das kann jede Figur sein, bis auf den König. 
Welche Figur es am Ende wird, kann der Spieler selbst entscheiden. In der Regel wandelt man in eine Dame um, schließlich ist sie die stärkste Figur und vereint die Fähigkeiten von Turm und Läufer. Dadurch macht es kaum Sinn in eine dieser beiden Figuren umzuwandeln. Eine Umwandlung zu einem Springer kommt allerdings auch selten vor. 

Praxistipp: Im Online-Schach ist das zwar kein Problem, auf einem „echten“ Spielbrett schon: die meisten Sets beinhalten keine zweiten Damen. Falls möglich benutzt man einen umgedrehten Turm als Ersatz für eine zweite Dame. 

Rochade

Bei der Rochade wird der König in Sicherheit gebracht. Dieser Zug bewegt hingegen allen anderen Zügen gleich zwei Spielfiguren: den König und einen Turm. 

Die Rochade ist nur möglich, wenn der König und der zu rochierende Turm im gesamten Spielverlauf vorher noch nicht bewegt worden sind! Außerdem darf der König nicht im Schach stehen und darf weder ein bedrohtes Feld überqueren noch am Ende auf einem solchen stehen. 

Grundsätzlich gibt es zwei Arten der Rochade. Zum einen gibt es die lange und zum anderen die kurze. Beide Arten haben eines gemeinsam: Der König zieht immer zwei Felder. Entweder nach links oder nach rechts. Zieht er nach links, steht der linke Turm danach auf dem Feld das der König übersprungen hat und ist somit auf der anderen Seite des Königs. Wenn der Turm nur zwei Felder verrückt werden muss, spricht man von der kurzen Rochade. Muss er drei Felder überqueren geht es um die lange Rochade. 

Kurze Rochade

Hier ist die Stellung vor Ausführung der kurzen Rochade.
So stehen die Figuren nach der kurzen Rochade. Der König ging zwei Rechts und der Turm steht nun auf dem übersprungenen Feld. 

Lange Rochade

Das ist die Stellung vor Ausführung der langen Rochade.
So stehen die Figuren nachdem die lange Rochade durchgeführt wurde. Auch hier zieht der König zwei Felder, diesmal jedoch nach links. Danach steht der Turm wieder auf dem vom König übersprungenen Feld.

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