Basics

Dein Schachspiel verbessern

Sofern du schon Schach spielen kannst und einige Spiele gespielt hast, dürfte dir aufgefallen sein, dass es einfach Gegner gibt, die besser sind als du. Schach ist kein Glücksspiel. Und ein guter Schachspieler trainiert seine Fertigkeiten. Nachdem du die Grundlagen erlernt und gespielt hast, wirst du dir Fragen stellen wie: „wie kann ich in Schach besser werden?“, und: „Was brauchst du dazu und ist das einfach?“. 

Wo fange ich am besten an?

Am besten beginnst du damit, deine Spiele zu analysieren. Das heißt du notierst dir entweder deine Spiele selbst mit, oder lässt das automatisch beim online-Schach machen. Das funktioniert z. B. bei lichess.org oder chess.com. Diese Portale schreiben alle Züge im Spiel automatisch mit und lassen sich sogar exportieren. Ich persönlich bevorzuge chess.com, mehr zu den verschiedenen Portalen findest du in einem separaten Artikel. 

Nach einem Spiel nutzt du die jeweilige Analysefunktion und siehst dir alle oder zumindest deine nicht so optimalen Züge an, überlegst, wie es dazu kommen konnte und was du hättest besser machen können. Und bevor du dir die Frage stellst: ja, das machst du auch, wenn du ein Spiel gewonnen hast. Nur weil du ein Spiel gewinnst, bedeutet das nicht, dass du keine Fehler gemacht hast. 
Mit der Zeit wirst du schlechte Züge leichter erkennen und profitierst aktiv beim Schach von deiner eigenen Erfahrung und begehst Fehler möglichst nicht öfter als notwendig. 

Schachtheorie

Als nächstes solltest du dich mit grundsätzlichen „Theorien“ auseinandersetzen. Damit meine ich dinge wie: Wann sollte ich eine Figur angreifen? Wann sollte ich eine Figur schlagen? Welche Figuren kann ich miteinander tauschen? Welche Figur hat welchen Wert für mein Spiel? etc. 

Damit stellst du dein Spiel auf eine stabile Basis und kannst dich auch an gewissen Regeln orientieren. Somit kommst du z. b. nicht auf so einen Gedanken, wie einen Turm gegen einen gegnerischen Bauern zu tauschen. 
auch bei der Schachtheorie wird oft zwischen drei Spielphasen unterschieden: 

  1. Eröffnung
  2. Mittelspiel
  3. Endspiel 

Die Begriffe sind mehr oder weniger selbsterklärend, was du bei den verschiedenen Phasen beachten musst jedoch nicht. 

Eröffnungen

Zu den Eröffnungen möchte ich noch eines anmerken: Lerne die ein bis drei gängigsten Eröffnungen kennen sowie Verteidigungen. Es gibt zwar weitaus mehr Eröffnungen doch grundlegendes dazu reicht für einen Hobbyspieler und Anfänger/Fortgeschrittenen. Ich meine, hier ist ein Zitat von einem der bekanntesten Kampfsportler aller Zeiten ganz passend: 


Statue von Bruce Lee, Hong Kong
Statue von Bruce Lee, Hong Kong

„Ich fürchte nicht den Mann, der 10.000 Kicks einmal geübt hat, aber ich fürchte mich vor dem, der einen Kick 10.000 mal geübt hat.“

– Bruce Lee

Es nützt dir nichts, 20 verschiedene Eröffnungen zu erkennen, jedoch keine richtig zu beherrschen. Auch, gibt es nicht die beste Eröffnung. Eine Eröffnung ist immer nur so gut wie der Spieler, der mit ihr arbeiten kann. Mehr dazu findest du im entsprechenden Beitrag (klick).

Schachtaktik

Es gibt nicht nur Schachtheorie, sondern auch -taktik. Schachtaktik meint einen kurzen Plan von wenigen Zügen, um entweder Material zu gewinnen, ein Schachmatt zu erwirken oder auch ein Patt, um nicht zu verlieren. 
Wie kann man sowas lernen? Hier machen es uns Onlineschach-Portale wieder einfach. Hier kann man Taktiken stur wie vorgegeben üben oder sich gewisse Übungen selbst heraus suchen (z. B. „Matt in 3 (Zügen)“). Lichess oder chess.com sind hier wieder empfehlenswert. 
Durch diese Übungen trainieren wir uns an, die erlernten Muster in unseren Spielen wiederzuerkennen und anzuwenden. Das kann man täglich ein paar Minuten üben, selbst das hat mir schon weitergeholfen. Dabei sind die Apps der erwähnten Portale ganz praktisch. Dadurch kann ich im Alltag auch kurzfristig üben. 

Old but Gold: Schachbücher

Vor allem die Jungen Leser sind vielleicht überrascht, aber so viel Wissen und Tipps stecken noch immer in Büchern. Empfehlungen gibt es wie Sand am Meer, wenn man ein bisschen recherchiert. Dem einen gefällt das Buch, der anderen kann damit nicht so viel anfangen und wiederum ein anderer schwört darauf. Je nachdem wonach du genau suchst, wirst du auch geeignete Bücher finden. Lies auf jeden fall immer die Beschreibung und die Rezensionen zu den Büchern, die dich interessieren. Es gibt natürlich auch Bücher, die nur für weit fortgeschrittene gedacht sind. Damit wirst du als Anfänger nicht so viel anfangen können. 
Auch wenn sich dieser Blog um Schach dreht, möchte ich zunächst keine Bücher empfehlen. Es gibt allgemeine Bücher aber auch Themenbezogene wie reine Schachtaktik Bücher. 
Falls du hier dennoch ein bisschen mehr Hilfe von mir erwartest, kannst du gerne hier klicken

Fazit

Das ist eigentlich im groben und ganzen schon alles. Das „wie“ ist nicht das schwierige. Am Ball zu bleiben und regelmäßig zu üben ist das, was dir wirklich etwas abverlangt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und ja, Übung macht den (Schach)Meister. 

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